Studien zeigen, dass eine Organisation mit der Gestaltung von Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige (Aufgabengestaltung) und organisationalen Rahmenbedingungen relevante Steuerungsmöglichkeiten haben, um ein längerfristiges Engagement der Freiwilligen zu fördern.
Freiwillige streben in der ersten Phase ihres Engagements die Erfüllung ihrer Motive an, die aufkommende Verbundenheit mit der Organisation führt zur Aufrechterhaltung des freiwilligen Engagements. Diese Verbundenheit führt dazu, dass der oder die Freiwillige ihre Tätigkeit mit der Zeit als einen Teil von sich selbst betrachtet. Je mehr Verbundenheit mit der Organisation und der Tätigkeit besteht, umso wahrscheinlicher ist es, dass der oder die Freiwillige sich längerfristig engagiert (vgl. Van Schie/Güntert/Wehner 2015: 133).
Anerkennung
Diese Verbundenheit kann durch attraktive Rahmenbedingungen unterstützt werden. So zum Beispiel durch die Anerkennung der Freiwilligen. Anerkennung von Seiten der Begünstigten, der bezahlten Mitarbeitenden, anderer Freiwilliger oder von Freunden, Familie und Bekannten, wirkt sich positiv auf die Fortsetzungsintention von Freiwilligen aus. Allerdings sind Anerkennungsbedürfnisse sehr individuell, so gibt es Freiwillige, die formelle Dankes-Anlässe mehr als Stress, denn als Freude empfinden (vgl. Van Schie/Güntert/Wehner 2015: 135, 136).
Informationsfluss
Positiv auf die Verbundenheit wirkt sich auch ein guter Informationsfluss aus. Freiwillige sollten stets Zugang zu wichtigen Informationen erhalten. Indem die Organisation regelmässig über anstehende Aufgaben, Prozesse und Strukturen informiert, können diese gleichzeitig begründet werden. Die Freiwilligen sind an allen relevanten Informationen interessiert, die ihre Tätigkeit betreffen. Der Informationsfluss ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt zwischen Freiwilligen und der Organisation und unterstützt das nachhaltige Engagement der Freiwilligen (vgl. Van Schie/Güntert/Wehner 2015: 135, 136).
Wertekongruenz
Die Wertekongruenz beschreibt das Ausmass der Übereinstimmung zwischen den persönlichen Werten der Freiwilligen und den Werten der Organisation. Die Möglichkeit persönliche Werte zum Ausdruck zu bringen, ist eine der bedeutendsten Beweggründe von Freiwilligen für ein Engagement. Deshalb kommt der Wertekongruenz in der Freiwilligenarbeit eine wichtige Rolle zu. Studien zeigen, dass eine «Werteunverträglichkeit» mit der Organisation ein nachhaltiges Engagement in Frage stellt (vgl. Van Schie/Güntert/Wehner 2015: 135, 136).